Piloten drücken die Schulbank für die Flugrallye

Exakte Flugvorbereitung für das Präzisionsfliegen / Luftbildrätsel für Profis

Ohne Fleiss auch kein Preis für die teilnehmenden Piloten beim erstmals ausgetragenen Präzisions-Vergleichsfliegen des Nagolder Flugsportvereins. Fundierte Kenntnisse in Luftrecht und Navigation samt fliegerischem Können bei den praktischen Aufgaben wurde von den Besatzungen gefordert und bewertet.

Der Autor dieses Berichts hat den Reiz des Präzisionsfliegens vor Jahren am eigenen Leibe erfahren. Bei der Teilnahme am nordbadischen Vergleichsfliegen führte ihn und Copilot Norbert Niethammer die vorbereitete Flugstrecke über die Gegenden von Rheinebene, Pfälzer Wald und die Weinstraße. „So was müssen wir in unserem Nagolder Verein auf jeden Fall auch mal probieren“ lautete die Vision damals, die nun in der Ausschreibung des „Nagoldtal Cup“ umgesetzt werden konnte.

 

Elf Besatzungen nahmen die Herausforderung an und bereuten dies nicht. Zunächst wurden in der Theorie knifflige Navigationsaufgaben gestellt, aus der sich eine abzufliegende Flugstrecke ergab. Auch für die „alten Hasen“ war es alles andere als Routine, sich mal wieder intensiv mit Kursen, Flugzeiten und Windberechnungen zu beschäftigen. Der Umgang mit Kursdreieck, Lufträumen und dem Fliegertaschenkalender war für die meisten dank GPS etwas aus der Mode gekommen und wurde aufgefrischt. Am Ende lauteten die Wendepunkte der 215 Kilometer langen Route dann Stausee kleine Kinzig, Bahnhof Tuttlingen, Klosterkirche Zwiefalten und Burg Hohenzollern. Bei allerschönstem Herbstwetter genossen die Piloten die Gegenden von Schwarzwald, Schwäbischer Alb, die Baar und das herrliche obere Donautal mit seinen vielen Felsen und Burgen.

 

Nach einer 300 Sekunden Präzisionsplatzrunde mussten anhand eines ausgehändigten Kataloges insgesamt 30 Luftbilder erkannt und beschrieben werden. Maximal 2 km von der Route waren diese Punkte entfernt, weshalb vom Piloten äußerst exaktes Fliegen sowie Einhalten von Kursen und Geschwindigkeiten verlangt wurde. Der Co-Pilot war sehr gefordert durch die Bestimmung der identifizierten Bilder auf der Generalkarte 1:200 000 und das korrekte Eintragen auf dem Lösungsbogen. Achtecktürme, Bauernhöfe und Kreisverkehre wurden zwar entdeckt, aber wo genau ist deren Position? Nach exakt 120 Minuten Flugzeit musste dann wieder auf dem Fluggelände „Dürrenhardter Hof“ das Zielband überflogen und eine Ziellandung absolviert werden.

 

Weil der Aufwand der gleiche war, wurden nach dem Motto „Fliegen verbindet“ auch die benachbarten Vereine zu der Veranstaltung eingeladen. Klaus Zinser mit Begleiterin Sandra Richter (Durrweiler) konnten am Ende die meisten Punkte sammeln und verwiesen Berthold Mast mit Horst Ehni (Nagold) und Thomas Koster (Durrweiler) auf die restlichen Podest-Plätze. Zum Einsatz kamen der vereinseigene Motorsegler „Nagolder Turmfalke“ und das Ultraleichtflugzeug „Haiterbacher Kuckuck“, über insgesamt 30 Flugstunden freute sich auch der Kassier zur Füllung der chronisch leeren Vereinskasse.

 

Michael Zistler

 

 

Bilder wie der Hohenkarpfen –zwischen Spaichingen und Tuttlingen - mussten die Piloten beim „Nagoldtal Cup“ auffinden und in der Karte lokalisieren.

Vor dem himmlischen Flugvergnügen war für die Piloten des „Nagoldtal Cups“ Arbeit angesagt: Flugstrecke, Kurse und Geschwindigkeiten mussten exakt berechnet und vorbereitet werden. Das gilt auch für die beiden Vorstände Michael Kroll (hinten) und Norbert Niethammer.

 

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