Ein Segelflugzeug besitzt
wie jedes andere herkömmliche Flugzeug zwei Tragflächen mit einer Wölbung,
dem sogenannten Profil. Werden die Tragflächen von vorn angeblasen, entsteht
durch die Profilwölbung Auftrieb, der es ermöglicht, in der Luft zu gleiten.
Schleppt man ein
Segelflugzeug mit einer Seilwinde oder einem Motorflugzeug in die Höhe, gleitet
es nach dem Auskuppeln des Schleppseils innerhalb weniger Minuten zur Erde
zurück. In der Geschichte des Segelflugs merkte man jedoch bald, dass noch
andere Kräfte den Gleitweg eines Segelflugzeuges beeinflussen können und es
ihm ermöglichen, sich über die Auskuppelhöhe zu erheben. Von diesen Kräften
ist der thermische Aufwind die Hauptantriebsquelle des Segelfluges in unseren
Breiten.
Scheint die Sonne,
erwärmt sich die Erdoberfläche je nach Bodenbeschaffenheit unterschiedlich
stark und gibt einen Teil dieser Wärme an die auf ihr lastenden Luft ab. Da
aber erwärmte Luft leichter ist als die sie umgebende kältere Luft, beginnt
sie in Form einer warmen Luftströmung noch oben zu steigen. Es entsteht ein
Thermikschlauch, in dem ein Segelflugzeug durch geschicktes Kreisen gemeinsam
mit der warmen Luft nach oben steigen kann.
Mit zunehmender Höhe
kühlt sich die Warmluft ab, der mitgeführte Wasserdampf kondensiert aus und es
entsteht eine Wolke. Bis zur Unterseite der Wolke kann der Segler mitsteigen und
kann damit im "Flachland" über 2000 m Höhe erreichen. Damit kann er
von Wolke zu Wolke gleitend über Land fliegen. In anderen Gebieten der Erde,
über Gebirgen und bei besonderen Wetterlagen kann man auf diese Weise sogar
noch wesentlich größere Höhen erreichen.
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