Neulich auf dem Flugplatz

Kunstflüge der besonderen Art


Flugbetrieb mit dicken Socken – Kondensstreifen an der ASK 21

Ganz besondere Eindrücke waren für ein paar Kunstflugenthusiasten der Lohn eines nicht ganz alltäglichen Flugbetriebes des FSV Nagold. Zu den „normalen“ Freuden der Himmelsturnerei kam die Optik einer tief verschneiten Landschaft als Sahnehäubchen oben drauf.

 

Am Sonntag, den 12. Januar 2003, trafen sich auf dem verschneiten Segelfluggelände „Haiterbach Nagold“ einige Unverbesserliche zum Kunstfliegen. In einer Jahreszeit, die eigentlich der Werkstattarbeit, Theorie oder der Zielsetzung für die neue Saison vorbehalten ist, zwängten sich die Piloten ins enge Segelflugzeug-Cockpit. Mit den Handschuhen, Mützen und den dicken Jacken sahen sie dabei ehe aus wie der Polarforscher Ronald Amundsen oder Steve Fosset beim Versuch, den Höhenweltrekord zu knacken.

 

Das schon zur Tradition gewordene Silvester-Kunstfliegen fiel der Witterung zum Opfer, dennoch wurde die ASK 21 noch nicht in die Werkstatt verfrachtet. An diesem Sonntag hat dann alles gepasst: Ein wunderschöner sonniger und frostiger „Kaisertag“ mit einer verschneiten Landschaft wie aus dem Bilderbuch wurde fliegerisch ausgenutzt. Der Doppelsitzer war schnell aufgebaut, geschleppt wurde mit dem vereinseigenen Rattel nachdem der Flugplan aktiviert war.

 

Bereits das Anschleppen durch die Schnee-Gischt des Schleppflugzeuges war ein Anzeichen, dass dies nicht ganz alltägliche Flüge waren. Faszinierend dann die klare Fernsicht auf das Alpenmassiv und vor allem aber auf das verschneite Relief unseres Schwarzwaldes. Da hat so mancher vor Staunen seine Gosch‘ nicht mehr zugekriegt und auch mal beim F-Schlepp alle Zwölfe gerade sein lassen – gut dass man sich im Doppelsitzer abwechseln kann.

 

Und nach längerer Abstinenz wurde nach dem Ausklinken der Kunstflug-Pegel in der Box dann wieder auf ein erträglicheres Maß nach oben gebracht. 6.000 ft. wurden von der Flugsicherung genehmigt, so dass bis zu 1.000 Höhenmeter für die winterliche Kur zur Verfügung standen.

 

Und bei zwei Flügen waren sich die Beobachter am Boden unisono einig und ganz sicher, daß die ASK 21 Kondensstreifen hinter sich hergezogen hat. Hätte das Fliegen am Neujahrstag stattgefunden, könnte dieses Phänomen durch die Nachwirkungen der Silvesternacht erklärt werden. So ist man in Nagold aber immer noch auf der Suche nach einer physikalischen Erklärung für diese Erscheinung.

 

 

 

Michael Zistler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Bilder des letzten Jahres