In diesem Jahr
richtete der FSV Nagold diesen Wettbewerb um den besten Baden-
Württembergischen Nachwuchspiloten aus. Dabei werden verschiedene
fliegerische Aufgaben gestellt die zu erfüllen sind. Dies reicht von
exakt geflogenen Platzrunden und Figuren bis zur Punktlandung in
einem Ziellandefeld.
Die 3
Erstplatzieren dieses Wettbewerbes ringen dann im September in
Gelnhausen um die deutsche Meisterschaft.
Los ging es mit
dem obligatorischen Einweisungsstart am Doppelsteuer. Am Grillfeuer
beim Abendessen begeisterte einige Teilnehmer die Idee, den
kommenden Wertungstag früher als gewohnt zu beginnen: mit einem
Sunrise-Flight.
So gab es am
Samstagmorgen schon vor 5 Uhr geschäftiges Treiben zwischen Hallen
und Garage, in der Morgendämmerung wurden Flugzeuge ausgehallt,
aufgerüstet, Seile ausgelegt… So stiegen, pünktlich zum
Sonnenaufgang, die Frühaufsteher unter den Teilnehmern in den
morgendlichen Himmel und erlebten den Sonnenaufgang über
nebelverhangenen Tälern in luftiger Höhe. Ob im Segelflug oder
motorgetrieben, ein solcher Tagesbeginn ist immer ein bleibendes
Erlebnis.
Wenige Stunden
später, nach Frühstück und Briefing, ging es zum Wettbewerb an den
Start. Jeder „Jungadler“ hatte -unter den wachsamen Augen von fünf
Punktrichtern aus drei Vereinen- drei Platzrunden zu fliegen und
mittels der dabei gestellten Aufgaben seine Fähigkeit sicheren und
exakten Fliegens unter Beweis zu stellen.
Von einem
Seilriß abgesehen, ohne Zwischenfälle, absolvierten alle Teilnehmer
ihre Aufgaben mit vollem Elan. Während der Nagolder
Ausbildungsleiter den offiziellen Wertungsflügen noch ein
inoffizielles „kleines Wertungsfliegen“ am Doppelsteuer mit den
Flugschülern des Vereins anschloss, fieberten die offiziellen
Teilnehmer des Vergleichsfliegens -den Bauch voller Hunger- dem
Abendessen und gespannt der anschließenden Siegerehrung entgegen.
Getreu dem Motto
„die Letzten werden die Ersten sein“, gab es von Michael Zistler
spontan eine besondere Überraschung für den „undankbaren“ 13. Platz:
einen Segelkunstflug im Doppelsitzer.
Die drei ersten
Gewinner: Stefan Zistler und Lars Keppler (beide FSV Nagold) und
Andreas Miller (LSV Schwarzwald) reisen Ende September nach
Gelnhausen als Teilnehmer beim Bundesjugendvergleichsfliegen des
DAEC.
Landesjugendleiter Eric Neubronner gratulierte -eigens angereist-
allen Jungpiloten zu ihren guten Leistungen - nur wenige
Wertungspunkte trennten die einzelnen Plätze- und dankte dem
Ausrichter-Team des Gastgeber-Vereins für die Organisation.
Dass es leider
nicht selbstverständlich ist, wenn ein Flugtag unfallfrei in guter
Erinnerung bleibt, wurde den Teilnehmern bewusst, als es nach der
Siegerehrung hieß: ein Fliegerkamerad in Not braucht unsere Hilfe!
Nach einem „May-Day“ und danach abgebrochenem Funkkontakt galt es,
nach Koordinaten, einen havarierten Flieger im benachbarten Wald
aufzuspüren und zu „retten“, was -ohne GPS- gar nicht so ganz
einfach ist, wie sich herausstellte. Die -natürlich gestellte-
gemeinsame Aufgabe meisterten die Wettbewerbsteilnehmer in zwei
Gruppen dennoch vorbildlich und brachten den „Verunglückten“ sicher
zum Flugplatz, wo ein erlebnisreicher Tag am Lagerfeuer ausklang.
Nach dem
Frühstück am Sonntagmorgen hieß es Abschied nehmen. Eine der
Gastgruppen war vom Erlebten aber so fasziniert, dass die Überlegung
laut wurde, vielleicht im kommenden Jahr Gastgeber des 21.
BWLV-Landesjugendvergleichsfliegens zu sein. - Schön wäre, wenn sich
dann noch mehr Baden-Württembergische Jungflieger / innen
entscheiden, bei diesem tollen Event dabei zu sein.
Andreas König |