Von der
Zugspitze ging es im Sinkflug Richtung Nordost nach Eggenfelden, um
dort einen ersten Tankstopp einzulegen. Wir wollten möglichst wenig
Avgas tanken und haben deshalb immer versucht Plätze ausfindig zu
machen, an denen es Super bzw. Mogas gab. Von Eggenfelden ging es
anschließend noch ein kurzes Stück zu unserer ersten Übernachtung
nach Vilshofen. Ein schönes Städtchen mit einem idyllisch gelegenen
Platz direkt am Donauufer. Hier konnten wir sogar erfreulicherweise
noch einen Hallenplatz ergattern. Leider waren die Ausflugsschiffe
nach Passau noch nicht unterwegs, so dass wir den restlichen
Nachmittag in dem schönen Städtchen verbrachten.
Am zweiten Tag
war das Wetter wie versprochen nach wie vor perfekt und nach einem
Fußmarsch von unserem Hotel zum Flugplatz ging es bald los in
Richtung Nordwest. Nächstes Ziel war der Flughafen Nürnberg, denn
das Airportfeeling durfte auf dem Trip natürlich auch nicht fehlen.
Freundlich, problemlos und preislich ganz günstig war der Aufenthalt
hier im Frankenland.
Ausflug über Charley und ab ging es wieder Richtung
Nordosten mit Ziel Görlitz. Als Tankstopp hatten wir uns den
Flugplatz von Chemnitz ausgesucht. Problemlos konnten wir hier
tanken und der Flugleiter auf dem Tower hat als alter Modellbastler
mir geholfen, meine kaputte Sonnenbrille zu reparieren – wirklich
nette Leute! Weiter vorbei an Dresden mit Überflug über Bautzen
direkt nach Görlitz. Ein schöner Grasplatz, vor allem mit Segelflug
direkt gegenüber der Burg. Die Fliegerkameraden waren kräftig am
schulen und haben neben der Winde auch mit ihrer Wilga geschleppt.
Leider gab es
hier keinen Hallenplatz, also die Katana mit Zurrzeug am Boden
befestigt und anschließend mit dem Taxi in die Innenstadt.
Eigentlich wollten wir am Ostersamstag noch etwas bummeln und meine
Brille reparieren lassen, aber um 16 Uhr waren da die Bordsteine
schon hochgeklappt. Wie der Taxifahrer uns erzählte, schrumpft die
Stadt allmählich zusammen, da vor allem die jungen Menschen mangels
Arbeit alle wegziehen. Schade – eine schöne Gegend mit einer schon
fast traurigen Stimmung.
Am nächsten
Morgen ging es weiter. Ab 10 Uhr war wieder Betrieb am Platz und wir
sind pünktlich Richtung Nordwest gestartet. Heute war ein besonderer
Tag, denn wir umflogen unsere Hauptstadt westlich – über die
gigantische Cargolifterhalle, vorbei an Schönhagen und Potsdam mit
dem Schloss um schließlich auf dem Flugplatz „Bienenfarm“ mitten in
der Landschaft zum Tanken zu landen.
Tolle Leute mit
riesiger Gastfreundschaft und so ein Brunch am Ostersonntag auf
einer schönen Terrasse hat schon was. Hier haben wir auf dem Tower
auch Maxe kennengelernt. Ein begeisterter Pilot in den Sechzigern
der vor Jahren mit einer DA 40 Katana innerhalb von 6 Wochen sogar
schon mal die ganze Welt umrundet hat. Respekt, ist kein
Spruchbeutel – kann man sogar im Internet nachlesen.
Mit Heading 030
Grad ging es nun non stop direkt nach Rügen. Vorbei an der
wunderschönen Landschaft der Müritz mit ihren unendlichen Seen kamen
wir trotz des Gegenwindes gut voran.
Kurz vor Rügen
ging es dann zum ersten Mal über den Strelasund über Wasser. Am
Anfang schon ein etwas komisches Gefühl und man schaut noch öfter
auf die Instrumente, ob auch alles o.k. ist. Nicht lachen, aber ich
habe extra im Handbuch nochmals die Gleitzahl von 14 nachgelesen und
beschlossen, dass wir bei unseren „Inselhüpfern“ das auch bei
unserer Flughöhe immer einplanen.
Der Anflug und
die Landung auf Rügen waren problemlos und wir waren in guter
Gesellschaft. Ein Polizeihubschrauber und eine Maschine vom
Grenzschutz machten hier ebenfalls Mittag, was man bei dem
Eierpfannkuchen mit Vanillesauce verstehen kann.
Anschließend
ging es weiter über Stralsund, Rostock und Travemünde immer an der
Küste entlang Richtung Timmendorfer Strand. Das schöne Osterwetter
hatte viele Leute an die Küste gelockt und sogar die Kitesurfer
waren schon in Scharen auf ihren Brettern in der eiskalten See (nur
5 Grad) unterwegs.
In Sierksdorf
liegt der kleine Grasplatz, den wir uns für die Übernachtung
ausgesucht hatten. Rund 500 Meter Bahn und eine kleine Blechhalle –
aber nette Fliegerkollegen, die uns sogar für den nächsten Morgen 50
Liter Sprit von der Tanke mitbrachten. Kurzfristig hatten wir noch
zufälligerweise im schönsten Hotel an der Ostsee ein Zimmer bekommen
und nachdem der Seniorchef gehört hatte, dass wir mit dem Flugzeug
anreisen, holte er uns sogar persönlich auf dem Platz ab – ein
toller Service!
Fast schöner wie
an der Adria, so kamen wir uns hier vor – das war wirklich klasse!
Am nächsten
Morgen wurden wir wieder zum Platz chauffiert und starteten nach dem
Tanken Richtung Nordwest. Über die Kieler Förde und Eckernförde,
vorbei an Flensburg ging es dann wieder über Wasser nach Wyk. Die
Ebbe zauberte tolle Farbenspiele auf das Wasser.
Ich glaube an
dem Ostermontag war alles was Flügel hat auf Wyk. Der Flugleiter
hatte schon Probleme noch Stellplätze für alle Maschinen zu finden.
Trotzdem lief alles sehr routiniert und sicher ab und Robin staunte
nicht schlecht, dass hier auch die Vögel die Ruhe weg haben und
mitten zwischen Taxiway und Piste brüten.
Nächstes Ziel
von Wyk aus war die Nordseeinsel Norderney. Entlang der Küste
flogen wir zuerst mal Richtung Süden.
Fast schon wie
eine Mondlandschaft wirkt das Watt bei Ebbe:
Über Cuxhaven
und schließlich über Bremerhaven rechts ab. Der riesige
Containerhafen ist schon beeindruckend
Ein letztes Mal
mit genügend Höhe über Wasser zu unserem nächsten Ziel nach Nordeney.
Auch hier war mächtig viel los und die Controllerin auf Bremen Info
hat nur noch gemeint, dass Verkehrsinformationen derzeit nur noch
eingeschränkt bzw. nicht mehr möglich sind – mußt du eben selber
gucken.