Workshop „Mentales Segelflugtraining“

Um sich nach der langen Winterpause wieder auf den Flugbetrieb und die neue Saison einzustimmen ließen sich die Nagolder Flugsportler dieses mal neben dem obligatorischen Jahresanfangsbriefing und den Überprüfungsstarts auf etwas völlig neues ein.

Mentales Segelflugtraining lautete das Stichwort, mit dem die meisten Piloten zunächst noch nicht sehr viel anzufangen wussten. Dennoch konnte bei fast allen aktiven Vereinsmitglieder die Neugierde geweckt werden.

Und so fanden sich die Segel-, UL- und Motorflieger an zwei Terminen in der Kantine der Firma MS Schuon ein, um dem Referenten Michael Zistler, der diese Veranstaltung durch seine große und uneigennützige Initiative ermöglichte, gespannt zu lauschen, in diese neue Thematik eingeführt zu werden und am Ende der rund 5-stündigen Ausführungen auch den ein oder anderen Impuls mit nach Hause oder direkt auf den Flugplatz zu nehmen.

Mitunter lange Gesichter gab es vor allem im ersten Teil des Vortrags, der neben den faszinierenden und wunderschönen Seiten auch wieder den Sinn der Piloten für die Gefahren des gemeinsamen Hobbys schärfen sollte.

Da diese fast hauptsächlich beim Menschen und nicht bei der Maschine liegen, ist es besonders wichtig einen vernünftigen Umgang mit den eigenen und den Fehlern anderer zu finden um aus diesen lernen zu können.

Im zweiten Teil ging es dann verstärkt darum, seine eigenen Grenzen zu erkennen und Methoden kennen zu lernen, die einem helfen auch in schwierigen Situationen schnell wieder zu einem hohen Maß an Konzentration und Aufmerksamkeit zu finden.

Bei verschiedenen Methodentrainings erfuhren die Teilnehmer später am eigenen Körper, wie schnell man mit Hilfe einiger simpler und überall anwendbarer Tricks wieder einen klaren Kopf bekommen kann und übten anschließend in Gruppen die mentale Vorbereitung und Durchspielung verschiedener Gefahrensituationen, die während einem ganz gewöhnlichen Flug auftreten könnten, um so im Fall des Falls durch Abspulen antrainierter Abläufe besser gewappnet zu sein und somit die Flugsicherheit zu erhöhen.

Die Teilnehmer bearbeiteten unter anderem Themen, wie z.B. Seilreiss, Anflug aus
ungewohnter Position oder der Landung bei starker Turbulenz. Hierbei schrieben sie Drehbücher, in denen sie ihre Situation gedanklich durchspielten und arbeiteten dann eine Art Checkliste aus, nach der sie von nun an in einer solchen Situation vorgehen können.

Simon Görries