Winterflugbetrieb bringt doppelten Spaß – Startbahn mit dem Bob
befestigt
Mittlerweile hat es sich im Nagolder
Flugsportverein fast schon etabliert, dass die hartgesottenen
Enthusiasten auch über die Winterzeit ihrer luftigen Leidenschaft
mit den beiden motorgetriebenen Flugzeugen nachgehen können. Am
3. Advent bescherte Frau Holle gute 15 cm Pulverschnee
und eine herrliche Hochdrucklage, die sich einige Vereinsmitglieder
nicht entgehen lassen wollten.
Bereits am Samstag wurde das
„Vereins-Arbeitstier“, der Motorsegler D-KTIX, nach den
Wartungsarbeiten von seinem Paten Peter Schuon vollends gecheckt und
gemeinsam mit Michael Zistler in einem Abnahmeflug auf Herz und
Nieren getestet: keinerlei Beschwerden konnten beim „Nagolder
Turmfalke“ festgestellt werden und so wurde ihm beste Gesundheit im
Flugbericht attestiert.
Damit auf Schnee sicher gestartet
werden kann, muss eine Schneepiste gut befestigt werden. In diesem
Jahr sehr zur Freude unserer Flugschüler Philipp und Stephan, die
sich eine ganz neue Methode ausgedacht hatten: warum nicht mal mit
einem Bob - natürlich gezogen von einem Auto - versuchen, die
Eiskristalle ordentlich zu verdichten? Naja, am Ende war die
Startbahn gut befestigt und die beiden schoben einen
zentimeterdicken Schneepanzer vor sich her, Spaß muß eben sein!
Einen wirklich traumhaften Flug
absolvierten Andi König und Michael Zistler mit dem Ziel, an der
Schwarzwaldhochstrasse nach Wellenflugmöglichkeiten an diesem Tag zu
suchen. Das Rheintal lag voll im Nebel, der von oben ein
phantastisches Bild abgab. Wie kleine Inseln hoben sich die ersten
Berge des Schwarzwaldes aus dem milchigen Meer heraus und über dem
Rhein waren die Vogesen deutlich auszumachen. Weiter südlich
bildeten die Alpen ein herrliches Panorama in der trocken kalten
Luft mit bester Fernsicht. Wenn nicht noch mehr Kameraden fliegen
hätten wollen, so hätten sich die beiden sicherlich mit abgestelltem
Motor noch eine Zeitlang diesen Logenplatz am Himmel genehmigt.
Alle Willigen
wurden dann noch im Segler hochgezogen und durften selbst die
einmalige Aussicht genießen. Erhöhte Aufmerksamkeit ist jedoch bei
der Navigation geboten: selbst über heimischem Terrain ist es bei
dem schneebedeckten Untergrund sehr ungewohnt und alles andere als
einfach, sich zurecht zu finden.
Glühwein und Lebkuchen in der
beheizten Kantine bildeten den geselligen stimmungsvollen Ausklang
eines wunderschönen Tages mit vielen Eindrücken für die Piloten.
Umso verständlicher lautete das Fazit von Andreas König: „Das war
schon etwas ganz Besonderes für mich, am 3. Advent im lautlosen
Segler über meine Heimatstadt Nagold zu fliegen. Und den Flug über
die verschneite Schwarzwaldhochstrasse werde ich noch lange nicht
vergessen“.
Michael Zistler
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