Einmal ist keinmal.....

Bereits zum zweiten Mal ist ein Grossteil der SFG Markdorf e.V. auf unserem Fluggelände zu Gast: Mit 35 Mitgliedern und 7 Flugzeugen verbringen die Sportfreunde vom Bodensee ihr Sommerlager derzeit auf dem Dürrenhardter Hof.

Die Erfahrungen aus dem ersten Aufenthalt 2001 haben nachgewirkt: Zu uns Nagoldern waren gute Beziehungen aufgebaut, die Infrastruktur sowie das Gelände waren bekannt und wurden für gut befunden. So war der Entschluss schon im Frühjahr gefasst, mit Kind und Kegel in den Schwarzwald zu reisen. Und dass es sich auch richtig lohnt, machten die Markdorfer gleich etwas Werbung in der Nachbarschaft, nicht vergebens: Aus Bad Waldsee schloß sich eine kleine Gruppe mit zwei Flugzeugen an.

„Natürlich zu wenig“ lautete die Antwort von Fluglehrer Helmuth Westermann auf meine Frage, wie sie denn hier zum Fliegen gekommen sind. Und im Wetter wurde dann auch gleich der Schuldige gefunden: Das war eher durchwachsen in den beiden Wochen und nicht ganz optimal. Hervorragend und vorbildlich war jedoch das, was die Markdorfer daraus gemacht haben! Jedes kleine Wetterfenster wurde eifrig genutzt, um die insgesamt 16 Schüler in die Luft und in ihrer Ausbildung vorwärts zu bringen. Dabei scheuten die Fluglehrer auch vor etwas unpopulären Entscheidungen nicht zurück: Mehrfach wurden die ersten Starts schon früh um 6.30 Uhr mit den ersten Sonnenstrahlen absolviert und oft ging es dann bis in die schönen Schwarzwälder Sonnenuntergänge hinein. Nach einem Gewitterschauer wurde an einem Tag nochmals aufgebaut und dem grollenden Petrus nochmals 10 Starts abgetrotzt. Das berühmte „Reuma-Spiel“ wurde hier par excellence vollzogen. Wie das geht? Ganz einfach: Immer optimistisch bleiben und keinen Aufwand scheuen, um in die Luft zu kommen. Reuma ein, reuma aus...Die Markdorfer sind hier mit allerbestem Beispiel vorangegangen.

Der Mannschaft um ihren Vorsitzenden Klaus Bender war es aber auch in den nicht fliegbaren Zeiten alles andere als langweilig: Um dem gefürchteten Lagerkoller bei schlechtem Wetter gar keine Chance zu geben wurden vielseitige Tagesausflüge unternommen. Auf dem Alternativprogramm stand das Panoramabad in Freudenstadt und – wie kann es anders sein – ein Besuch beim Segelflugzeughersteller Schempp-Hirth in Kirchheim/Teck.

Im Sinne der fliegerischen Völkerverständigung hat sich unter den jugendlichen beider Vereine auch ein nettes Pärchen gefunden, der Fliegernachwuchs will gesichert sein. Ganz im Ernst: Tom (3) und Anne (5) Westermann sind die jüngsten Gäste und beide wären nicht auf dieser Welt, wenn sich die Eltern Iris und Martin nicht auch auf einem Fluglager getroffen hätten und sich daraus eine Flugplatzliebe ergeben hätte! Da macht es nix aus, wenn der Fluglehrer mit den fliegerischen Leistungen und der Konzentrationsfähigkeit seiner Schüler aufgrund des hormonellen Ausnahmezustandes mal nicht ganz so einverstanden sein kann...

Auf ihrem eigenen Fuggelände können die Markdorfer nur in de „Wachstumsruhe“ fliegen. Umso mehr beneiden Sie uns um unseren „ebenen“ Platz mit dem „Wimbledon-Rasen“. Ihre Gesellschaft brachte Leben in die Bude und hat uns Nagolder bereichert. Sehr gerne hätten wir diese Truppe irgendwann ein drittes Mal bei uns zu Gast.

Michael Zistler

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