„Das ist ja
eine wunderschöne Landschaft“ schwärmte Eberhard Haizmann beim Überflug
des zerklüfteten Albtraufs bei Reutlingen. Für zwei Stunden tauschte er
seinen Bürosessel mit dem Platz des Co-Piloten und nahm neben Michael
Zistler Platz im Motorsegler des Flugsportvereins.
Gemeinsam
machten sie sich auf die luftige Bildersuche nach den gesuchten Motiven
des zum zweiten Mal ausgetragenen „Nagoldtal-Cup“. Zunächst mussten die
Piloten eine 240 km lange Flugstrecke aus den gestellten Theorieaufgaben
ermitteln, auf der Kurslinie wurden insgesamt 36 Bildaufgaben gestellt.
Die Flugroute führte die Besatzungen zunächst vom Dürrenhardter Hof über
den Bahnhof Reutlingen zum Flugplatz nach Heubach. Neben der Wurmlinger
Kapelle, der Burg Teck und dem Hohenneufen gab es auch weniger markante
Motive zu erkennen und vor allem im Lösungsbogen präzise zu
lokalisieren. Der Nagolder Stadtrat machte dabei eine sehr gute Figur,
lediglich zwei Bildmotive entgingen seinen Adleraugen und konnten von
ihm nicht ermittelt werden.
In Heubach
durfte dann der Pilot sein Können unter Beweis stellen: Neben dem
Sprechfunk und dem präzisen Einhalten der Platzrunde wurde vom dortigen
Flugleiter ein Durchstartverfahren kritisch beobachtet und bewertet. Für
diesen Teil der Übung sammelte die Besatzung mit der Startnummer zwei
ebenfalls Höchstpunkte und trat gut gelaunt den Weiterflug in die
Landeshauptstatt Stuttgart an. Das Gottlieb-Daimler-Stadion war
anzufliegen, die Strecke führte der B29 das Remstal entlang über
Schwäbisch Gmünd, Schorndorf und Lorch und bot keine größeren
navigatorischen Schwierigkeiten. Beeindruckt war das Team von der
Stuttgarter Innenstadt. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal einen so
direkten Ausblick auf Stuttgart haben würde“ sprach Haizmann ins
Bordmikrofon angesichts von Schlossplatz und Hauptbahnhof aus der
Vogelperspektive.
Über das
wunderschöne Schloß Solitüde hinweg ging es weiter zum Segelfluggelände
Malmsheim und von dort in Richtung nördlichem Schwarzwald. Das neue
Schloß in Neuenbürg war der letzte Wendepunkt des luftigen Ausfluges.
Auch hier war es die im diesigen Gegenlicht fast märchenhaft
erscheinende Landschaft des hügeligen Schwarzwaldes, die den
naturverbundenen Bierbrauer aus Hochdorf faszinierte. Bad Wildbad und
das Enztal zur Rechten und das langsam von Osten sich nähernde tief
eingeschnittene Nagoldtal beeindruckten den Überflieger mit jeder
Flugminute mehr. Insgesamt dauerte das luftige Flugvergnügen rund
anderthalb Stunden über die reizvollen Landschaften von schwäbischer
Alb, dem Schwarzwald und den Weinanbaugebieten des Remstals. Auf die
endgültige Platzierung muss sich der Stadtrat noch gedulden: Wegen
miesen Flugwetters wurde der Wettbewerb bis zum nächsten Wochenende
verlängert! Fest steht für Haizmann aber jetzt schon, dass die
Hochdorfer Kronenbrauerei für die künftigen Nagoldtal-Cups die
Schirmherrschaft übernimmt. „Aus der Region für die Region“ lautet das
Motto des Hochdorfer Familienunternehmens und nirgends ist der Reiz der
Landschaften besser auszumachen als aus der Vogelperspektive.
Michael
Zistler
Ergebnisse
Bilder