Internationales Flair auf dem Segelfluggelände „Dürrenhardter Hof“

Österreichische Kunstflug-Mannschaft aus dem Vorarlberg zu Gast / Manfred Echter (Schweiz) unterstützt Kunstflug-Ausbildung im FSV Nagold

Nicht die bekannten sieben Schwaben kämpften am vergangenen Wochenende gegen ein Untier, nein: Sieben leibhafte österreichische Luftsportler (liebevoll „Ösis“ genannt) hatten sich ins schwäbische Nagold begeben, um in luftigen Höhen ihren Kampf gegen die Tücken der Aerodynamik und der Schwerkraft auszufechten. Auf die kommende Wettbewerbssaison wollten sich die Sportler wieder mit ihrem „Heimtrainer“ Michael Zistler vorbereiten.

In kompletter Mannschaftsstärke und bestens ausgerüstet reisten die Vorarlberger Segel-kunstflieger am frühen Freitag morgen auf dem Luftweg zu ihrem dreitägigen Training an. Per Flugzeugschlepp wurde ihr Sportgerät, das Hochleistungssegelkunstflugzeug „Fox“ nach Nagold transportiert. Eine ausführliche Einweisung in den Platzbetrieb und die vorgeschriebenen Schleppstrecken ging den ersten Starts voraus. Nach der langen Winterpause galt es für die Luftakrobaten zunächst wieder einmal in einen Rhythmus zu bekommen und sich kunstfliegerische Routine anzueignen; großartig Zeit zum Nachdenken bleibt den Piloten zwischen ihren vorgeschriebenen Figuren nämlich nicht. Und die volle Konzentration ist möglichst auf die Aus-führungsbestimmungen wie z.B. Linienlängen, Winkel, Rollraten und ausgerundete Abfangbögen zu richten.

Das Leistungsniveau der Jungs ist stetig gestiegen und deckt alle Wettbewerbsklassen ab. Christoph Schedler wagt sich heuer erstmals in die höchste Stufe, die „Meisterklasse“. Alex Theissl und Michl Mayer sammeln weitere Erfahrung bei den „Aufsteigern“ und besonders erfreulich ist auch der Einstieg von Manfred Ludescher, Norbert Bolter und Helmut Schaljo in den anspruchsvollen Wettbewerbssport. Nach den grundlegenden Übungen wie Rückenflug und Trudeln knöpften sich die Piloten ihre jeweiligen Pfichtprogramme vor. In einigen Kombinationen hat hier so mancher schnell seinen Meister gefunden und gute Trainingsansätze ins heimische Hohenems mitnehmen können. Insgesamt hat jeder etwas dazugelernt und weiß nun, wo er den bekannten Hebel ansetzen muss.

Wetterbedingt musste die Abreise der Equipe bereits am Samstag Nachmittag erfolgen. Eine Warmfront näherte sich aus Süden wie angekündigt mit Siebenmeilenschritten, was einen Rückflug erst am Sonntag unmöglich machte. Aus Sicherheitsgründen konnten auch am Samstag Nachmittag nicht alle geplanten Flüge aufgrund starker Turbulenz stattfinden. Aber auch diese unglücklichen Umstände nutzten die lustigen Gesellen gleich zu einer mentalen Trainingseinheit nach dem Motto „Positiv denken – negativ fliegen!“. Irgendwann wird dann auch mal wettermäßig ein ganzes Wochenende drin sein, die Nagolder Kunstflieger freuen sich schon auf den Besuch der Sportsfreunde im nächsten Jahr.

Komplettiert wurde der internationale Reigen noch von Manfred Echter (Schweiz), der an diesem Wochenende für die Ausbildung der Grundschüler im Segelkunstflug verantwortlich war. Auch seine Schüler kamen voll auf ihre Kosten und sind dem Durchblick in manchen Figuren sehr viel näher gekommen. Kein Wunder bei der jahrelangen Erfahrung, die Manfred auch als Kunstfluglehrer einbringen kann.

Michael Zistler