Sportliche Leistung strebt nach Vergleich! Nur das unmittelbare
Kräftemessen einzelner Sportler oder Mannschaften auf Wettbewerben und
Meisterschaften nach vorgegebenen Regeln ermöglicht die Standortbestimmung
der eigenen Leistung. Auch für die Weiterentwicklung und Darstellung einer
Sportart sind solche Veranstaltungen unverzichtbar. Was wäre Tennis ohne
ATP oder der Automobilsport ohne die Formel 1?
Die
streckenfliegenden Anhänger des Segelflugsports haben sich seit jeher eine
Vielzahl von regionalen, nationalen und internationalen Wettbewerben und
Meisterschaften in allen Klassen geschaffen. Das ist für die am liebsten
kopfüber fliegenden Luftsportler bei weitem (noch) nicht so: Im
Segelkunstflug haben wir Welt- und Europameisterschaften und im
zweijährigen Wechsel werden auf nationaler Ebene Deutsche- und evtl.
Landesmeisterschaften ausgetragen. In Blumberg findet jedes Jahr der
beliebte Doppelsitzerwettbewerb statt und das war‘s dann auch schon. Dabei
finden immer mehr Piloten Interesse an der Himmelsturnerei und lassen sich
im Kunstflug ausbilden. Warum schlägt sich das dann nicht in der Zahl der
aktiven Wettbewerbsteilnehmer nieder?
Die Antwort ist zunächst ganz einfach: Weil den Damen und Herren nicht
genügend Möglichkeiten geboten wird, einen Wettbewerb im Segelkunstflug
mitzufliegen.
Und wenn, dann gleich eine Meisterschaft? Da sind diejenigen
wohl nicht schwer zu verstehen, die das für ihren Leistungsstand für ein
zu hohes Niveau halten. Und dazu gesellen sich natürlich so ganz weltliche
Probleme wie das Geld, die Zeit und das geeignete Flugzeug. Gut
strukturierte einheitliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen entwickeln
langsam und stetig, sind aber noch nicht flächendeckend für jeden
erreichbar. Vor allem die Enthusiasten in den Vereinen stehen oft vor dem
Problem, das Interesse am Segelkunstflug als Wettbewerbssportart zu
fördern.
Hier eine Brücke zu schlagen und diese Lücke zu schließen für die, die es
ein bisschen genauer wissen wollen oder sich fliegerisch höhere Ziele
setzen möchten, ist die grundlegende Idee des Salzmann – Cups: In jedem
Jahr soll an dem Brückenwochenende um Fronleichnam in einem zentralen
Wettbewerb für mehrere Vereine die Vereinsmeisterschaften im
Segelkunstflug ausgetragen werden. Vereinsmeisterschaften gibt es in jedem
Skiclub und jedem Hundesportverein, warum also nicht auch im
Segelkunstflug? Und um den Kunstflug-Virus möglichst weit zu verbreiten
sieht die Ausschreibung für jedes Jahr einen anderen Austragungsort vor.
Die ideelle Zielsetzung ist es hauptsächlich, den Segelkunstflug als
Sportart weiter in den Vereinen zu integrieren und als Wettbewerbssportart
zu präsentieren. Auf der sportlichen Seite geht es um die Motivation
zukünftiger Wettbewerbsteilnehmer und die Einführung in den Wettbewerbs -
Segelkunstflug.
Am Donnerstag bieten die Fluglehrer des Fördervereins ein gemeinsames und
zielgerichtetes, auf die individuellen Zielsetzungen der Piloten
zugeschnittenes Training an. Dazu gehört auch ein theoretischer Teil, der
sich im Wesentlichen mit dem Regelwerk des Segelkunstflugs beschäftigt.
Die Rede ist dabei von Koeffizienten, Arestisymbolen und Flugplanabgabe
usw. Dann werden natürlich unter der Theke die neuesten Tipps für die
sinnvolle Zusammenstellung von Programmen gehandelt und Methoden für die
anschließenden praktischen Versuche weitergegeben.
Freitag
und Samstag (Sonntag als Reservetag) findet der eigentliche Wettbewerb
statt. Geflogen werden drei Durchgänge. Bei der bekannten Pflicht geht es
schon richtig zur Sache. Einige Navigationsübungen, sprich
Richtungsänderungen in Normal- und Rückenlage sind innerhalb der „Box“ zu
bewältigen. Die Kürprogramme stellen die Teilnehmer ganz individuell für
ihren Leistungsstand zusammen. Es gibt dabei keine inhaltlichen
Vorschriften. Lediglich wird von den angehenden Weltmeistern verlangt,
diese Programme auf den offiziellen Wertungsbögen einzureichen. Spätestens
dabei wird jedes zuviel getrunkene Hefeweizen während des Theorieteils
bedauert. Am Schluß wird durch Wettbewerbsleiter Michael Zistler aus den
Figurenvorschlägen das unbekannte Pflichtprogramm „gestrickt“. Dieses kann
von niemandem geübt werden, so daß sich bestimmt viele lustige und
lehrreiche Überraschungen einstellen werden. Ganz bestimmt trennt sich
hier aber die Streu vom Weizen und zahlt sich Erfahrung und Training aus.
Sieger sind die jeweils besten Piloten ihrer Vereine. Eine Vereinswertung
gibt es ab drei Teilnehmern pro Verein. Die Anmeldung als Vereinswertung
ist vom Verein zu bestätigen, der sich damit mit dem Vergabe der
meisterlichen Urkunden und Ehren einverstanden erklärt. Der Gesamtsieger
erhält eine besondere Urkunde, zudem ehrt die Wettbewerbsleitung den
„Salzmann des Jahres 2004“ für besonders kameradschaftliches,
uneigennütziges Verhalten.
Zu Gast ist der Salzmann Cup in diesem Jahr in Haiterbach-Nagold vom 10.
bis 13. Juni 2004. Der Förderverein hofft auf viele Anmeldungen, damit
diese Initiative zu einer regelmäßigen Veranstaltung im Terminkalender
wird. Ausschreibung und Anmeldung gibt es auf der Seite des Fördervereins
unter www.segelkunstflug.com.
Informationen erteilt vorab Michael Zistler unter 07459/405136 oder
zistlers@t-online.de.
Michael Zistler
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