10.6.-13.06.2004 Ankündigung Salzmann Cup 2004 – Vereinsmeisterschaften im Segelkunstflug

Sportliche Leistung strebt nach Vergleich! Nur das unmittelbare Kräftemessen einzelner Sportler oder Mannschaften auf Wettbewerben und Meisterschaften nach vorgegebenen Regeln ermöglicht die Standortbestimmung der eigenen Leistung. Auch für die Weiterentwicklung und Darstellung einer Sportart sind solche Veranstaltungen unverzichtbar. Was wäre Tennis ohne ATP oder der Automobilsport ohne die Formel 1?

Die streckenfliegenden Anhänger des Segelflugsports haben sich seit jeher eine Vielzahl von regionalen, nationalen und internationalen Wettbewerben und Meisterschaften in allen Klassen geschaffen. Das ist für die am liebsten kopfüber fliegenden Luftsportler bei weitem (noch) nicht so: Im Segelkunstflug haben wir Welt- und Europameisterschaften und im zweijährigen Wechsel werden auf nationaler Ebene Deutsche- und evtl. Landesmeisterschaften ausgetragen. In Blumberg findet jedes Jahr der beliebte Doppelsitzerwettbewerb statt und das war‘s dann auch schon. Dabei finden immer mehr Piloten Interesse an der Himmelsturnerei und lassen sich im Kunstflug ausbilden. Warum schlägt sich das dann nicht in der Zahl der aktiven Wettbewerbsteilnehmer nieder?

Die Antwort ist zunächst ganz einfach: Weil den Damen und Herren nicht genügend Möglichkeiten geboten wird, einen Wettbewerb im Segelkunstflug mitzufliegen. Und wenn, dann gleich eine Meisterschaft? Da sind diejenigen wohl nicht schwer zu verstehen, die das für ihren Leistungsstand für ein zu hohes Niveau halten. Und dazu gesellen sich natürlich so ganz weltliche Probleme wie das Geld, die Zeit und das geeignete Flugzeug. Gut strukturierte einheitliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen entwickeln langsam und stetig, sind aber noch nicht flächendeckend für jeden erreichbar. Vor allem die Enthusiasten in den Vereinen stehen oft vor dem Problem, das Interesse am Segelkunstflug als Wettbewerbssportart zu fördern.

Hier eine Brücke zu schlagen und diese Lücke zu schließen für die, die es ein bisschen genauer wissen wollen oder sich fliegerisch höhere Ziele setzen möchten, ist die grundlegende Idee des Salzmann – Cups: In jedem Jahr soll an dem Brückenwochenende um Fronleichnam in einem zentralen Wettbewerb für mehrere Vereine die Vereinsmeisterschaften im Segelkunstflug ausgetragen werden. Vereinsmeisterschaften gibt es in jedem Skiclub und jedem Hundesportverein, warum also nicht auch im Segelkunstflug? Und um den Kunstflug-Virus möglichst weit zu verbreiten sieht die Ausschreibung für jedes Jahr einen anderen Austragungsort vor. Die ideelle Zielsetzung ist es hauptsächlich, den Segelkunstflug als Sportart weiter in den Vereinen zu integrieren und als Wettbewerbssportart zu präsentieren. Auf der sportlichen Seite geht es um die Motivation zukünftiger Wettbewerbsteilnehmer und die Einführung in den Wettbewerbs - Segelkunstflug.

Am Donnerstag bieten die Fluglehrer des Fördervereins ein gemeinsames und zielgerichtetes, auf die individuellen Zielsetzungen der Piloten zugeschnittenes Training an. Dazu gehört auch ein theoretischer Teil, der sich im Wesentlichen mit dem Regelwerk des Segelkunstflugs beschäftigt. Die Rede ist dabei von Koeffizienten, Arestisymbolen und Flugplanabgabe usw. Dann werden natürlich unter der Theke die neuesten Tipps für die sinnvolle Zusammenstellung von Programmen gehandelt und Methoden für die anschließenden praktischen Versuche weitergegeben.

Freitag und Samstag (Sonntag als Reservetag) findet der eigentliche Wettbewerb statt. Geflogen werden drei Durchgänge. Bei der bekannten Pflicht geht es schon richtig zur Sache. Einige Navigationsübungen, sprich Richtungsänderungen in Normal- und Rückenlage sind innerhalb der „Box“ zu bewältigen. Die Kürprogramme stellen die Teilnehmer ganz individuell für ihren Leistungsstand zusammen. Es gibt dabei keine inhaltlichen Vorschriften. Lediglich wird von den angehenden Weltmeistern verlangt, diese Programme auf den offiziellen Wertungsbögen einzureichen. Spätestens dabei wird jedes zuviel getrunkene Hefeweizen während des Theorieteils bedauert. Am Schluß wird durch Wettbewerbsleiter Michael Zistler aus den Figurenvorschlägen das unbekannte Pflichtprogramm „gestrickt“. Dieses kann von niemandem geübt werden, so daß sich bestimmt viele lustige und lehrreiche Überraschungen einstellen werden. Ganz bestimmt trennt sich hier aber die Streu vom Weizen und zahlt sich Erfahrung und Training aus.

Sieger sind die jeweils besten Piloten ihrer Vereine. Eine Vereinswertung gibt es ab drei Teilnehmern pro Verein. Die Anmeldung als Vereinswertung ist vom Verein zu bestätigen, der sich damit mit dem Vergabe der meisterlichen Urkunden und Ehren einverstanden erklärt. Der Gesamtsieger erhält eine besondere Urkunde, zudem ehrt die Wettbewerbsleitung den „Salzmann des Jahres 2004“ für besonders kameradschaftliches, uneigennütziges Verhalten.

Zu Gast ist der Salzmann Cup in diesem Jahr in Haiterbach-Nagold vom 10. bis 13. Juni 2004. Der Förderverein hofft auf viele Anmeldungen, damit diese Initiative zu einer regelmäßigen Veranstaltung im Terminkalender wird. Ausschreibung und Anmeldung gibt es auf der Seite des Fördervereins unter www.segelkunstflug.com. Informationen erteilt vorab Michael Zistler unter 07459/405136 oder zistlers@t-online.de.

Michael Zistler