Spontan nach Oberschwaben und nach Österreich

Gute Verbindungen hat die Familie Schuon nach Pfullendorf. Dort sitzt ein großer Kunde von Peters Firma. Er und seine Frau haben dort gute Bekannte. Einer der Einkäufer ist begeisterter Drachenflieger und hat kürzlich mit der Motorseglerausbildung angefangen. Jedenfalls erging eine Einladung an die Schuons zum Besuch des diesjährigen Flugtages in Oberschwaben. Welche natürlich freudig angenommen wurde.

Mir persönlich kam „zu Gute“, dass das eingeteilte Personal nicht erschienen ist und auch die sonst anwesenden Leute nicht ausgereicht haben, um einen Windenbetrieb aufzubauen und zu betreiben: Des einen Freud, des anderen Leid! Kurz entschlossen packten wir dann also zu viert die Gelegenheit beim Schopfe und bereiteten nach einem kurzen Wetterbriefing den Flug mit UL und Rattel vor. Eine halbe Stunde später hob ich mit Stefan im UL und Peter mit Birgit im Rattel ab Richtung Südosten.

Die Basis war Richtung Alb mit 3.500 ft noch etwas tief, weshalb wir eine Alternativroute dem Albtrauf entlang Richtung Süden bis Tuttlingen in Reserve hatten. Von dort aus dann links abbieten über die tiefere Albhochfläche bis nach Pfullendorf. Soweit ist es aber nicht gekommen, lediglich am Albtrauf zwischen Hohenzollern und Plettenberg war der Deckel etwas tiefer, aber immer noch weit über den geforderten 500 ft/GND und so im sicheren Bereich.

Der Flug ging an Albstadt-Degerfeld vorbei, kurz danach passierten wir das wunderschöne Donautal, Erinnerungen an den Nagoldtalcup 2005 wurden wach. Der Anflug des Sonder-Landeplatzes machte keine Probleme, extra für den Flugtag war eine eigene Frequenz eingerichtet. Nach der Landung und der obligatorischen roten Wurst war genügend Zeit, die Oldtimer-Ausstellung mit Bulldogs und alten Autos zu besichtigen. Dabei stellten wir fest, dass wir – zumindest bei den Autos – viele Typen noch „live“ auf den Straßen haben fahren sehen. Folgedessen sind wir selbst schon Oldtimer.

 

Nach einem kurzen Gespräch über das Wesen der Flugangst hat sich Birgit dann für einen kurzen Ausflug über den Bodensee nach Hohenems im Vorarlberg begeistern lassen: Respekt! Und tatsächlich konnte sie den anschließenden Flug genießen. Highlight war der Besuch des Zeppelins, der über Markdorf seine Runden drehte und auf unserer Frequenz war. Bis auf ca. 30 Meter durften wir an ihn herankommen, ein imposanter Anblick!

Mitten über den See flogen wir weiter „direct Hohenems“. Dort angekommen, konnten wir gerade unseren Kunstflugfreunden Grüß Gott sagen, die mit dem FOX zu Gange waren. Die Tasse Kaffe im neuen Restaurant machte Appetit auf mehr und so entschlossen wir uns, dem Winzelner Platz mit seiner guten Küche auch noch einen Besuch abzustatten. Gesagt getan, wieder über die Mitte des Sees flogen wir Kurs Richtung Schwarzwald.

 

Das Wetter zeigte sich jetzt von seiner besseren Seite, sogar CU mit guter Thermik waren inzwischen entwickelt. Der Wurstsalat schmeckte wie erwartet hervorragend, der Rückflug nach Hause wurde mit vollem Magen angetreten.

Ein schöner und zwangsloser Aus“flug“ mit jeweils zweieinhalb Flugstunden ging zu Ende, so soll Fliegen auch sein!

Michael Zistler