Was machen Segelflieger im Winter?


Die Nagolder Segelflieger bereiten ihre Flugzeuge auf die kommende Saison vor. 
Sehnsüchtig erwarten die Nagolder Segelflieger die ersten Thermiktage im Frühling. Bis dahin gibt es jedoch noch viel zu tun! Zur Zeit sind die Mitglieder des FSV damit beschäftigt ihre fünf Segelflugzeuge und den Motorsegler „Nagolder Turmfalke“ für die alljährliche Prüfung durch einen Beauftragten des Luftfahrtbundesamtes, sozusagen der TÜV für Flugzeuge, vorzubereiten.

 

Die Anforderungen an die Technik sind hoch und auf Sicherheit wird allergrößten wird gelegt. Die Prüfer des LBA nehmen jedes Flugzeug in einer 1-2 Std dauernden Prüfung genau unter die Lupe und untersuchen die Einbauten an schwer zugänglichen Stellen mit Endoskopischen Kameras. Während sich die Wartungsarbeiten bei den Kunstofflugzeugen aus Glasfaser, Kohlefaser und Aramid meist auf Reinigen , polieren, ausbessern kleinerer Kratzer beschränkt erfordern die älteren Modelle mit bespanntem Stahlrohrrumpf und Holzflügel, weit mehr Arbeitsaufwand. 

 

In der Regel, bleiben während der Flugsaison größere Schäden aus, und der FSV blickt in seinem dieses Jahr 50 jährigem Bestehen auf einen Unfallfreien Flugbetrieb zurück. 
Schäden an den Segelflugzeugen, deren Behebung über die normalen Wartungsarbeiten hinausgehen entstehen meist bei Landungen auf unbekannten Wiesen und Äckern. 

 

Solche Außenlandungen sind nicht häufig, gehören aber zum Segelfliegerdasein, welches nun mal von den Thermischen Bedingungen abhängig ist. Setzt die Thermik aus so sucht man sich eben einen schöne Wiese und landet. Jedoch auch die schönste Wiese ist noch kein Flugplatz und Kratzer und Macken bleiben nicht aus. 

Vieles kann Andreas Essig, ausgebildeter Werkstattleiter des FSV, selbst reparieren und Warten. Schäden an tragenden Teile wie z.B. der Holm des Flügels müssen von Luftfahrttechnischen Betrieben (LTB) oder vom Hersteller selbst behoben werden, um einen einwandfreien technischen Zustand des Luftsportgerätes garantieren zu können. Bauteile wie die Schleppkupplungen für den Flugzeugschlepp bzw. den Windenstart, oder die Sitzgurte müssen in regelmäßigen Intervallen ausgebaut und an Materialprüfinstitute zur technischen Untersuchung geschickt werden. 


Die Wartungsarbeiten im FSV werden zu einem großen Teil von der Jugendgruppe, unter Fachmännischer Anleitung von Werkstattleiter A. Essig, und die durch ihren Beruf (Dipl.Ing. Kunstofftechnik) qualifizierten Vereinskameraden Norbert Diener und Stefan Waidner durchgeführt. Die Wartung des Motorseglers, vor allem des Motors, erfordert eine besondere Ausbildung und wird von den Motorseglerwarten Siegfried Radtke, Eugen Monauni und Thomas Böckler erledigt. Die zu erledigende Arbeiten im FSV sind in Patenschaften aufgeteilt, so dass jedes Vereinsmitglied z.B. für ein Flugzeug, einen Flugzeuganhänger, die Halle oder die Winde verantwortlich ist. 
  
Die Nagolder Segelflieger laden sie gerne einmal Samstagnachmittags zu einem Besuch in ihrer Werkstatt in der Langestrasse ein. In nächster Zeit werden der Hochleistungs-Einsitzer Discus, ein Flugzeug aus Verbundwerkstoffen und der Schulungsdoppelsitzer Ask13, ein Flugzeug mit Stahlrohrrumpf und Holzflügeln gewartet. Besondere Einblicke in Technik und Funktion der ansonsten auf dem Flugplatz Dürrenhardter Hof nur montiert zu sehenden Segelflugzeuge sind hier möglich.