Wenn der Vater mit dem Sohne

Michael und Stefan Zistler landen auf dem zweiten Platz


Erfolgreich verlief für den Nagolder Kunstflugpiloten die Teilnahme am Segelkunstflug-Doppelsitzer-Wettbewerb im badischen Blumberg. Gemeinsam mit Sohn Stefan konnte sich das Familienteam gegen starke Konkurrenz aus ganz Deutschland durchsetzen.

 

Vom Flugsportverein Nagold wurde der vereinseigene Kunstflugsegler ASK 21 zur Verfügung gestellt, um sich gegen die 22 angereiste Mannschaften zu behaupten, darunter Mitglieder der Nationalmannschaft und des Landesleistungskaders. Als Wettbewerbsleiter stellte der amtierende Deutsche Meister, Gregor Wilke, die Aufgaben zusammen und bewertete die Darbietungen mit seinem Fachverstand.

 

Geflogen werden beim Segelkunstflug Figuren wie Loopings, Turns, Trudeln oder Rollen. Diese Figuren werden in einer vorgeschriebenen Reihenfolge zu einem Programm zusammengestellt, das von den Piloten vorher nicht geübt werden kann. Die Wettkampfstätte ist ein Kubikmeter Luft, also ein Würfel von 1000x1000x1000 Metern Kantenlänge.

 

Bewertet wird ähnlich wie beim Eiskunstlauf die Ausführung der einzelnen Figuren mit Noten von 0 bis 10, zudem gibt es Punkte für Harmonie und Raumaufteilung. Für Michael Zistler sind aufgrund seiner langjährigen Erfahrung solche unbekannten Pflichtprogramme eher ein kleiner Vorteil.

 

Dem Copiloten kommt eine sehr unterstützende Aufgabe zu: Fast wie beim Rallyesport sagt er seinem Captain die nächsten Figuren an. Nicht ganz einfach bei Fluggeschwindigkeiten bis 280 km/h und wechselnden Fliehkräften bis zur sechsfachen Erdbeschleunigung. Zistlers Sohnemann Stefan, 10 Jahre alt, hat diese Schwierigkeiten gemeistert und seine Feuertaufe bestanden.

 

Insgesamt konnten bei gutem Flugwetter drei Durchgänge absolviert werden. Zunächst ein „Sichtungsdurchgang“ mit mittleren Schwierigkeitsanforderungen, nach dessen Ergebnis das Teilnehmerfeld sich in die Klassen Voll- und Halbacro aufteilte. Die Leistungsdichte war enorm, Rang 5 hieß es für die Nagolder Crew als Zwischenergebnis. In den folgenden Pflichtübungen steigerten sich die Schwierigkeiten, knifflige Flugmanöver wie Rollenkreiskombinationen trennten schließlich die Spreu vom Weizen.

 

Der Sohn im Cockpit brachte zusätzliche Motivation und verhalf Zistler neben einer guten Tagesform zum Erfolg. Aufwändiges Training ist Voraussetzung für Sicherheit und sportliche Spitzenleistungen im Kunstflugsport. Unterstützung findet der Fluglehrer in seinem Verein in Nagold und durch das Sponsoring der Hochdorfer Kronenbrauerei.